Wie mit dramatischen Bildern und falschen Informationen Einfluss auf die Gesetzgebung genommen werden soll

Bilder im Kopf sind wirkmächtig. Wenn es die Forderung gibt, Kindstötungen im Zusammenhang mit familiengerichtlichen Verfahren zu Trennung und Scheidung zu verhindern, Kinder vor gewalttätigen Elternteilen zu schützen und die Gesetze entsprechend anzupassen, wird kaum jemand widersprechen. Wenn es sich dann angeblich noch um eine Nationale Krise ungeahnten Ausmaßes handelt, entsteht der Eindruck, dass dringender Handlungsbedarf bestehe. Verpackt wird das ganze unter dem Titel „Child safety first“. Nur was, wenn anstatt mit Fakten mit diesen dramatischen Bildern und falschen Informationen Einfluss auf die Gesetzgebung genommen werden soll? Wenn es nicht um Kinderschutz, sondern in Wahrheit um die Aushöhlung desselben geht? So, wie es eine aktuelle Analyse von Wissenschaftlern aus den USA aufzeigt, die wir hier erstmals in deutscher Übersetzung veröffentlichen?

Wie mit dramatischen Bildern und falschen Informationen Einfluss auf die Gesetzgebung genommen werden soll. Nicht immer passen Bilder und Fakten zusammen.
Dramatische und emotionale Bilder sollen beim Betrachter eine Wahrnehmung erzeugen. Nicht immer aber passen Botschaft und Fakten zusammen. Bild-Quelle: Pixabay.com

Der mit der deutschen Situation vertraute Leser wird an der Stelle vermutlich an die sog. Hammer-Studie denken, die Horror-Bilder über diskriminierte Mütter an Familiengerichten, die nur ihre Kinder vor gewalttätigen Vätern schützen wollen. Seit zwei Jahren werden diese dramatischen Bilder von Vereinen und Personen wie VAMV, MIA e.V. i. Gr., Sonja Howard, Christina Mundlos und weiteren Aktivistinnen gezeichnet. Sowohl unsere Faktenchecks als auch die Analyse der Arbeit von Hammer haben gezeigt, dass diese dramatischen Bilder sich durch objektive Fakten nicht untermauern lassen. Es werden gezielt falsche Informationen verbreitet. Ziel ist es offensichtlich, den Gesetzgeber zu Änderungen zu bewegen, Lücken und blinde Flecken im Kinderschutz zu schaffen. Diese würden der eigenen Klientel Straffreiheit für Gewalt und Missbrauch gewährleisten. Ähnlich konnte es früher bei Teilen der pädophilen Community beobachtet werden.

Parallele Desinformationskampagnen in mehreren Ländern

Dieselben Aktionen von Aktivistinnen wie in Deutschland gibt es allerdings auch in anderen Ländern wie Großbritannien oder den USA. Aus den Vereinigten Staaten gibt es eine aktuelle, umfangreiche Ausarbeitung von renommierten Wissenschaftlern zu den Behauptungen. Diese wurden auf der Seite https://www.childsafetyfirstreport.com/ veröffentlicht.

„Aufdeckung von Fehlinformationen und Täuschung der Öffentlichkeit Enthalten in Child safety first: Verhinderung von Kindermorden während Scheidung, Trennung und Sorgerechtsstreitigkeiten – Empfehlungen zur Reform der US-Familiengerichte“

Unter dem wirkmächtigen Label „Child saftey first“ (Sicherheit von Kindern zuerst) wurden Fälle von Tötungen von Kindern untersucht. Diese ständen angeblich im Zusammenhang mit familiengerichtlichen Verfahren und sollten einen nationalen Missstand belegen. Bei genauer Betrachtung zeigte sich, dass viele der Fälle in einem völlig anderen Zusammenhang standen, die Informationen unzuverlässig oder falsch waren. Ziel war es, mit diesen dramatischen Bildern und falschen Informationen Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen. Die Forderungen und das Wording sind weitgehend identisch mit denen von Hammer und Howard in Deutschland und in anderen Ländern. Dies deutet auf ein international abgestimmtes Vorgehen hin.

Gleiche Sprache, gleiche Forderungen, dieselben Falschinformationen

Allen Argumentationslinien gemein ist der Versuch, eine einseitige, geschlechtsspezifische Darstellung von Gewalt zu erzeugen (Vater = Täter, Mutter = Opfer), eine Beweislastumkehr von Gewaltvorwürfen zu erreichen und die Existenz und Validität von Eltern-Kind-Entfremdung zu leugnen. Dazu werden bekannte Wissenschaftsleugnungstechniken genutzt und vorliegende, wissenschaftlich validierte Forschung negiert. Gegen Personen und Organisationen, welche anderen Meinungen vertreten, werden persönliche Angriffe und Diffamierungskampagnen gefahren, anstatt sich sachlich mit den Fakten auseinander zu setzen.

In Amerika ist es diesen Aktivistinnen bereit gelungen, ein erstes Gesetz (Kayden´s Law) auf Basis solch falscher Informationen zu etablieren. Die Wissenschaftler richten daher in ihrer aktuellen Analyse, welche sich mit den Behauptungen von „Child safety first“ auseinandersetzt, einen eindringlichen Appell auch an die Gesetzgeber der Bundesstaaten. Diese sollen ihre Entscheidungen nicht von dramatischen Bildern und falschen Informationen, sondern von Fakten leiten zu lassen.

Angesichts der Massivität, mit der Aktivistinnen-Gruppen solche Ziele auch im deutschsprachigen Raum unter Ausnutzung der Medien versuchen, in die Öffentlichkeit zu pressen, gilt der Appell uneingeschränkt auch für Deutschland. Wir haben daher die amerikanische Analyse ins Deutsche übersetzt.

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Beteiligt an der Analyse waren mehrere namhafte Wissenschaftler und Experten für häusliche Gewalt, welche diese allerdings geschlechtsneutral betrachteten und keinem einseitigen Bias unterliegen. Die Analyse deckte über 50 falsche Darstellungen von Zitaten und massive Des- und Fehlinformationen auf.

Fehlinformationen über Gewalt / häusliche Gewalt

Einige Ergebnisse in Stichpunkten:

  • Es fanden sich keine Belege dafür, dass Familiengerichte gemeinsamer Elternschaft den Vorrang geben und dafür Risikofaktoren ignorieren würden
  • Die anekdotischen Horrorgeschichten von Müttern, welche angaben, dass ihre Anschuldigungen abgewiesen wurden, erzeugten Ängste. Es wurde darauf hingewiesen, dass Anschuldigungen keine Beweise seien und geprüft werden müssten. Anschuldigungen könnten sich auch als falsch herausstellen (Anm. wie auch in den Faktenchecks auch hochstrittig.org)
  • Die Einordnung als „beschützender Elternteil“ setzt voraus, dass dem Elternteil geglaubt werden sollte. Bevor eine solche Einordnung vorgenommen wird, müsse erst geprüft werden, ob die Anschuldigungen zutreffend oder missbräuchlich seien. In Sorgerechtsfällen seien mögliche falsche Anschuldigungen zur Erlangung von Vorteilen mehrfach belegt.
  • Die Vorannahme, dass in den meisten Fällen die Väter die Täter sind, bestätigt sich in wissenschaftlichen Auswertungen nicht. Insbesondere gegenüber Kindern seien Mütter häufiger Täterinnen als Väter.
  • Wiedervereinigungsprogramme für Opfer elterlicher Entfremdung sind mehrfach überprüft, sicher. Die Vorwürfe gegen diese Programme sind Strohmann-Argumente.
  • Die zahlen zu falschen Anschuldigungen wurden falsch und um Widerspruch zur Forschung scheinbar bewusst deutlich zu niedrig angegeben.

In Ihrer Zusammenfassung zum Thema häusliche Gewalt finden die Wissenschaftler dann auch deutliche Worte:

„Der CJE-Bericht bläht die Statistiken über häusliche Gewalt auf oder entwertet sie, je nachdem, was ihm in seine Agenda passt. Er stellt Behauptungen auf, die nicht auf empirischer Forschung, sondern auf unbewiesenen anekdotischen Berichten beruhen. Unter anderem wird behauptet, dass Gerichte blindlings die gemeinsame elterliche Sorge fördern und dabei Missbrauchsvorwürfe und Gefahren für Leib und Leben außer Acht lassen und dass Wiedervereinigungsprogramme gefährlich sind. Der Bericht hält auch den Mythos aufrecht, dass Frauen die Hauptopfer häuslicher Gewalt sind, während staatliche Statistiken das Gegenteil belegen.“

Fehlinformationen über Eltern-Kind-Entfremdung

Auffällig war, dass die Beteiligten an „Child safety first“ offenkundige Leugner elterlicher Entfremdung sind. Sie bezeichnen diese als Junk-Science. Jegliche Forschungsergebnisse, welche nicht in ihre Weltsicht passen, ausblenden. Deren Aussagen wurden von Wissenschaftlern bereits mehrfach substantiiert widerlegt, worauf in der Analyse hingewiesen wird.

  • Der Vorwurf der Eltern-Kind-Entfremdung würde von Anwälten von Missbrauchstätern häufig missbraucht werden. Es wurde klargestellt, dass diese Möglichkeit sowohl von der einen wie von der anderen Seite möglich ist. Die Lösung sei nicht, Eltern-Kind-Entfremdung insgesamt zu verteufeln, sondern jegliche Vorwürfe sorgsam aufzuklären
  • Zu der immer wieder herangezogenen Studie von Meier et al (2019), wurde auf die Häufigkeit der Behauptungen von Missbrauch abgestellt. Die Wissenschaftler stellten klar, dass eine Behauptung kein Beweis ist. Meier selbst hat eingeräumt, „dass die Studie die Fakten nicht überprüft hat und auch nicht überprüfen konnte und die Richtigkeit der Gerichtsentscheidungen nicht beurteilen konnte; einige mögen im Licht von uns unbekannten Fakten gerechtfertigt gewesen sein“. Ob überhaupt Vorwürfe, die Meier zur Wahrheit und Ausgangsbasis ihrer Forderungen erhebt, gerechtfertig waren, ist ihr selbst unbekannt. Dennoch verallgemeinert sie aus diesen Fällen, dass es systemische geschlechtsspezifische und andere Vorurteile in Familiengerichten gäbe. (Anm.: In der aktuell veröffentlichten Studie von Harman et al (2023, deutsche Übersetzung hier) konnte in Auswertung von Gerichtsentscheidungen festgestellt werden, dass im Zusammenhang mit Eltern-Kind-Entfremdung 90% der Gewalt- und Missbrauchsvorwürfe falsch sind)
  • Der Vorwurf, es gäbe keine Definition von Eltern-Kind-Entfremdung, sei unzutreffend. „Es gibt einen bemerkenswerten Konsens unter den Wissenschaftlern über die Begriffe der elterlichen Entfremdung (Bernet, Baker, & Adkins, 2021). Die allgemein anerkannte Definition von elterlicher Entfremdung und die Kriterien für die Diagnose wurden in einer von Fachleuten begutachteten Zeitschrift veröffentlicht (Bernet & Greenhill, 2022)“ und führten es mit weiteren Nachweisen aus.
  • Dem Vorwurf, dass Eltern-Kind-Entfremdung nicht in Wissenschaft und von Verbänden nicht anerkannt sei, wurde mit umfangreichen Nachweisen der Berücksichtigung in Publikationen und Manualen entgegengehalten (z.B. die American Academy of Child and Adolescent Psychiatry (1997); die Association of Family and Conciliation Courts (2005, 2019, 2022); der National Council of Juvenile and Family Court Judges (AFCC & NCJFCJ) (2022); die American Academy of Matrimonial Lawyers (2015); und die American Academy of Pediatrics (Cohen & Weitzman, 2016) sowie zahlreiche Nachweise in Fachveröffentlichungen)
  • Im Zusammenhang mit dem immer wieder angeführten, vorrangig zu berücksichtigenden Gewaltschutz wurden darauf hingewiesen, dass Eltern-Kind-Entfremdung selbst eine Form von Gewalt ist.
  • Der CJE behauptete, dass Eltern-Kind-Entfremdung per Definition überwiegend im Zusammenhang mit falschen Vorwürfen gesehen werde und geschlechtsspezifische Voreingenommenheit der Gerichte gegen Mütter verstärke. Die Wissenschaftler stellten klar, dass die verwendete Definition falsch und keine geschlechtsspezifischen Faktoren der Eltern-Kind-Entfremdung zugrunde liegen.

Zwischenfazit der Analyse zum Thema Eltern-Kind-Entfremdung

In der Zusammenfassung konstatieren die Wissenschaftler zu den Ausführungen des CJE zu Eltern-Kind-Entfremdung:

„Child Safety First schafft Strohmann-Argumente zu vielen Aspekten der elterlichen Entfremdung einschließlich geschlechtsspezifischer Vorurteile. Sie ignoriert die wissenschaftliche Grundlage der elterlichen Entfremdung, die langfristigen Folgen der elterlichen Entfremdung und die Sicherheit von Wiedervereinigungsprogrammen. Child Safety First stützt sich auf schwache Forschungsergebnisse und anekdotische Berichte, um seine Agenda in Bezug auf Missbrauchsvorwürfe zu fördern. Der CJE-Bericht verwendet bekannte wissenschaftsfeindliche Desinformationstechniken, um seine verdeckte Agenda zu verschleiern. Es macht keinen Sinn für das CJE, gegen die Wissenschaft der elterlichen Entfremdung zu argumentieren, wenn dies der Gruppe schadet, die das CJE zu vertreten vorgibt, nämlich den Müttern, die Opfer einer elterlichen Entfremdung sind.“

Abschließend wurden noch die Empfehlungen aus „Child safety first“ analysiert. Diese waren nahezu durchgehend nicht haltbar. Sie würden zu Lücken in der Wahrnehmung des Kinderschutzes führen, wenn Fachkräfte sich nach den Vorstellungen des CJE mit gewissen Missbrauchsformen nicht mehr auseinandersetzen oder diese nicht benennen dürften. Als wissenschaftliche Quellen wurden vor allem die Studien von Joan Meier angeführt. Dieser wurden bereits umfangreiche, wissenschaftliche Fehler und geschlechtsbezogene Voreingenommenheit nachgewiesen wurde (dazu weiter unten mehr).

Voraussichtliche Reaktionen

Spannend an der Analyse ist, dass die Wissenschaftler bereits die Reaktionen des CJE voraussagen. Wir geben diesen Abschnitt hier vollständig wieder, da er auch unserer Erfahrung mit entsprechenden Aktivisten und Ideologen entspricht. Für diese existiert ausschließlich ihre eigene Wahrheit. Mit Fakten setzen sie sich aus diesem Grund nicht auseinandersetzen. Diskussionen werden gemieden, Vertreter anderer Meinungen als der eigenen blockiert:

  • Sie werden das Opfer spielen, um das Mitgefühl der Öffentlichkeit zu gewinnen. Dies ist eine Standard-Wissenschafts-Verleugnungstechnik. 
  • Sie werden behaupten, dass diese Analyse eine Diffamierung ihres Charakters darstellt.
  • Sie werden Fachleute für elterliche Entfremdung ad hominem angreifen. Dies ist eine Standardtechnik der Wissenschaftsleugnung.
  • Sie werden sagen, dass diese Kritik nicht von Fachleuten geprüft wurde.
  • Sie werden behaupten, dass ein Konsens der Experten ihnen zustimmt. Dies ist ein Standardtechnik der Wissenschaftsleugnung.
  • Sie werden ihre Argumente wiederholen, ohne auf die Kritik an Bericht der Kindersicherheit zuerst einzugehen.
  • Sie werden behaupten, dass Experten für elterliche Entfremdung und die psychischen und rechtlichen Fachleute, die die elterliche Entfremdung unterstützen, dies nur des Geldes wegen tun.
  • Sie behaupten eine Verschwörungstheorie über Zeitschriften, die Artikel von Entfremdungsexperten und nicht ihre Artikel akzeptieren. 
  • Sie werden andere „Experten“ dazu bringen, sie zu verteidigen und Briefe zu schreiben, die Child safety first loben.

„Sie werden jedoch nicht auf die ernsten Bedenken eingehen, die wir in unserer Analyse ansprechen, weil es keine Antwort auf die umfangreichen Fehlinformationen gibt, die Child Safety First durchdringen.“

Wie mit dramatischen Bildern Einfluss auf die Gesetzgebung genommen werden soll

… wurde durch die Analyse von Child safety first substantiiert aufgezeigt. Sie offenbaren, dass wir genau durch solche emotionsgeladenen Bilder in unserer Wahrnehmung der Wahrheit getäuscht werden sollen. Einem Faktencheck halten die Informationen nicht stand und können und dürfen daher keine Grundlage für Vorschriften oder Gesetze darstellen. Denn sonst würden blinde Flecken geschaffen, in denen Kindern schutzlos Gewalt und Missbrauch ausgeliefert sind.

Vor Jahrzehnten wurde von Teilen der pädophilen Community versucht wurde, Pädophilie zu legalisieren, Heute wird von einigen wenigen, dafür aber umso lauteren Aktivistinnen versucht, Gewalt und Eltern-Kind-Entfremdung durch Mütter straffrei und unsichtbar zu machen. Deren primäres Werkzeug, falsche Gewalt und Missbrauchsvorwürfe, wollen sie zum endgültigen Beweis erheben.

Gewalt kennt kein Geschlecht

Es muss immer wieder betont werden: Gewalt ist Verhalten und Verhalten kann von jedem Geschlecht ausgehen. Es sollte daher besondere Aufmerksamkeit hervorrufen, wenn versucht wird, Verhaltensweisen ausschließlich geschlechtsspezifisch darzustellen. Hinter solchen Versuchen steht oft die Motivation, eigene Taten unsichtbar zu machen. So kam vor einiger Zeit der Begriff „Coercive Control“ von Aktivistinnen auch in Deutschland auf. Psychoterror und Zwangskontrolle, die angeblich nur von Männern gegen Frauen ausgeübt wird. Solche Verhaltensweisen können ab einer gewissen Schwelle unstrittig ins Spektrum von Gewalt eingeordnet werden. Sie können und werden aber ebenso auch von Frauen ausgeübt. Bei getrennten Eltern ist das Kind leider ein effektives Druckmittel gegen den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin. Zumindest so lange, wie man diesem Elternteil die Möglichkeit belässt, dass Kind in dieser Form zu missbrauchen.

Joan Meiers Geschlechter-Bias

Passend zur Veröffentlichung dieses Artikels präsentierte Prof. Joan Meier (diejenige mit den schwerwiegenden Fehlern in ihren Studien, welche von den Aktivistinnen als wichtigste Quelle für ihre Kampagne herangezogen wird), die Definition einer neuen Gewaltform. CAMS – Child and Mother Sabotage, oder auf Deutsch die Sabotage der Beziehung von Mutter und Kind. Sie hat dazu einen Aufsatz u.a. gemeinsam mit der Gründerin der ausschließlich auf Mütter ausgerichteten Plattform SHERA, Elisabeth Dalgarno, veröffentlicht.

Um es kurz zu machen, CAMS ist Parental Alienation oder Eltern-Kind-Entfremdung. CAMS darf es in der Welt von Meier & Co. geben, da dort Mütter Opfer sind. Als Belege werden der manipulative Bericht der UN-Sonderberichterstatterin gegen Gewalt gegen Frauen ebenso aufgeführt wie Coercive Control. Die Community zitiert sich gegenseitig und schafft so auch abseits von nachweisbaren Faken selbst neue Referenzen. Richtiger werden diese dadurch nicht.

Wie Ideologen die eigene Wahrnehmung über Fakten und Wissenschaft stellen

Sie folgen damit einem altbekannten, und auch in der Analyse von „Child safety first“ (ab Seite 48) wiedergegebenen Muster:

„Die bekannte Kritikerin der elterlichen Entfremdung Adrienne Barnett (2014) schrieb:

[Poststrukturalistische feministische Theorien] erkennen an, dass Daten ebenso wie Bedeutung konstruiert, nicht „entdeckt“ werden, und lehnen die rein positivistische Vorstellung von wissenschaftlicher Objektivität ab, einschließlich der Privilegierung “ wissenschaftlicher“ Forschung, die kritisiert wurde, weil sie patriarchalische Machtverhältnisse aufrechterhält und die Stimmen von Frauen zum Schweigen bringt.

Damit lehnt sie das „Problemlösungs“-Modell der Forschung ab, das davon ausgeht, dass Forschung „empirische Beweise und Schlussfolgerungen liefert, die zur Lösung eines politischen Problems beitragen.“ (S. 13)

Dieser Absatz sollte jedem vernünftigen Menschen einen Schauer über den Rücken jagen. Im Wesentlichen besagt er, dass in Barnetts Weltanschauung empirische Beweise, Forschung und objektive Wahrheit irrelevant sind. Was wichtig ist, ist die Bedeutung, die wir „konstruieren“ und zuweisen, damit sie in unsere sozialen Systeme passt. Jemand, der diese Weltanschauung vertritt, muss sich nicht vor der empirischen Forschung verantworten und hat auch keine Skrupel, seine eigene angebliche Forschung, Zitate und mehr zu konstruieren. Daher haben diejenigen, die Berichte wie Child Safety First verfassen, keine Notwendigkeit, auf unsere Kritik zu reagieren, da die empirische Wahrheit für sie irrelevant ist, solange sie die Welt so „konstruieren“ können, dass sie ihrer Agenda entspricht. Dies ist zutiefst beängstigend und eine Bedrohung für die Integrität der öffentlichen Politik.“

Fazit

Die Macher der Analyse von „Child Safety first“ rund um GARI-PA und PASG haben mit diesem Absatz die zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte Konstruktion von CAMS bereits vorweggenommen. Es wird sicher nicht lange dauern, bis dieser geschlechtsbezogene Gewalt-Begriff auch in Deutschland von Aktivistinnen-Kreisen genutzt wird.

Dies ändert aber nichts an der nachweisbaren Tatsache, dass Gewalt, Coercive Control, Zwangskontrolle, Parental Alienation, Eltern-Kind-Entfremdung oder welche Namen man auch immer verwendet Verhaltensweisen sind, welche von jedem Geschlecht ausgeübt werden können. Und es sind Verhaltensweisen, die bei denjenigen, welche davon betroffen sind, oftmals schwere Schäden hervorrufen. Einer Forderung „Child safety first“ werden sich die Macher der Analyse (die Wissenschaftler) sicherlich uneingeschränkt anschließen. Die Macherinnen von „Child safety first“ werden aber die ersten sein, die sich von diesem Grundsatz distanzieren. Nämlich genau dann, wenn ihre eigene Klientel von diesem Grundsatz betroffen und deren Kinder vor ihrem Verhalten geschützt werden.

Fachkräfte und auch der Gesetzgeber sollten daher Bestrebungen, mit dramatischen Bildern und falschen Informationen Einfluss auf die Gesetzgebung nehmen zu wollen, entgegentreten. Gewaltschutz und Kinderschutz muss immer auf objektivierbaren Fakten und replizierbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse und nicht auf geschlechtsbezogenen Ideologien und Falschdarstellungen beruhen.

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Ein Kommentar

  1. Hallo zusammen, ich schreibe über „Kindesentfremdung und Gewaltvorwürfen hängen zusammen“ genauso „einstweiligen Anordnung“ spielt auch sehr große Rolle Bezug auf kindesentfrendung und gewalvorwürfen. Da sorgt unser Justiz dafür, dass auch alles gerichtlich entschieden wird ohne irgendetwas was der Vater angeblich tut ohne Beweise usw. Darfst du nicht mehr deiner Kinder zu nahe kommen bzw . Ausgelegt Mutter Wohnung nicht zu nahe als 50m kommen.. Schöne Grüße ömer. PS : Feedback….. Ich finde eure Arbeit und Mühe sehr toll. Es gibt die Väter denke ich HOFFNUNG, für mich ist es so. Tolle Arbeit. Vielen Dank

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