Hochstrittigkeit ist KEIN unlösbares Schicksal!

Wenn man im Kontext von strittigen Trennungen und Scheidungen, bei denen Kinder involviert sind, das Label "hochstrittig" erhält, dann hat es häufig den Anschein, als ob der Fall damit erledigt ist.
Unlösbar, zu schwierig, da kann man nichts machen. Letztendlich glauben die meissten: das wird nichts. Es werden noch ein Paar Beratungs- und Unterstützungsangebote unterbreitet. Eltern und Kinder werden ihrem Schicksal überlassen. Die Professionen sehen, oftmals von jahrelangen Streitigkeiten selbst zermürbt, resigniert und hilflos zu, wie die Kinder nach und nach aufgerieben und so häufig selbst zu Problemfällen werden.
"Hochstrittig" ist nicht das Ende, sondern der Anfang der Beratungs- und Unterstützungsarbeit.
Und vor allem: Hochstrittigkeit ist lösbar!
Hochstrittigkeit und Kinderschutz

Das es den Kindern dabei meist zunehmend schlechter geht, wird zwar zur Kenntnis genommen. Gehandelt wird aber selten. Vielleicht werden die Kinder therapiert oder ihre Symptome behandelt - an der Ursache, nämlich dem Fehlverhalten eines oder beider Elternteile ändert sich aber nichts.
Frühes handeln ist notwendig, um die Kinder zu entlasten. Wie in Fällen von Gewalt oder Vernachlässigung ist abwarten und hoffen die falsche Option. Die Kinder müssen zeitnah durch Interventionen der Fachkräfte geschützt werden, wenn ihre Eltern nicht zu einer Verhaltensänderung in der Lage sind. Die Interventionen haben sich am Maßstab der Kindeswohlgefährdung (§1666 BGB) zu orientieren, um einen vorhersehbaren Schaden von den Kindern abzuwenden. Mehr dazu unter Folgen hochstrittiger Trennungen.
Faktencheck: Der Fall Maria B.

Auf proinfante.com berichtet die selbst ernannte Kinderschutzexpertin Sonja Howard über den Fall. Diesen platziert sie auch in zahlreichen Medien immer wieder als angeblichen Skandal. Howards Behauptungen unterziehen wir nachfolgend einem Faktencheck, anhand dessen sich der Leser ein eigenes Bild machen kann und ziehen ein abschließendes Fazit.
Was geschah, als wir versuchten, ein Buch mit Fehlinformationen über unser Fachgebiet zurückziehen zu lassen

Wie schwierig es ist, Falschinformationen zu Eltern-Kind-Entfremdung aus Publikationen auszuschließen und richtigzustellen. Ähnliche Erfahrungen machen wir auch in Deutschland, wo von Interessensgruppen mit massivem Aufwand versucht wird, Eltern-Kind-Entfremdung unsichtbar zu machen (siehe u.a. „Das hochstrittige Hammer-Werk“) und als geschlechtsspezifische Gewalt gegen Mütter zu framen.
Die Legal abuse scale (LAS) – Ein mahnendes Beispiel für Rechts- und Wissenschaftsmissbrauch

Eine US-Veröffentlichung von Gutowski und Goodman[1] erregte Aufmerksamkeit, nahm diese doch für sich in Anspruch, solchen Rechtsmissbrauch nach der Selbstauskunft von 222 Müttern zu qualifizieren. Bei genauer Betrachtung stellt sich leider schnell heraus, dass diese Untersuchung selbst ein „Legal abuse“ ist und das Rechtssystem einseitig unterwandern sollte. Praktisch jedes Rechtsmittel von Vätern wäre nach der LAS Rechtsmissbrauch und Gewalt und Zwangskontrolle gegen Mütter. Mütterlicher Rechtsmissbrauch hingegen würde unsichtbar gemacht und allein deren Behauptungen zum Beweis erhoben werden. Die Veröffentlichung von Gutowski und Goodman reiht sich ein in eine Vielzahl von fachlich nicht haltbaren Veröffentlichungen und scheint Teil einer Kampagne zu sein. Wissenschaft und Rechtsprechung sollen zu Gunsten von Müttern und zum Nachteil von Vätern und Kindern manipuliert werden.
Die perfekte Waffe
Gewalt und Missbrauch sind schwere Straftaten. Sie werden deshalb auch zurecht hart bestraft und in unserer Gesellschaft geächtet. Immer wieder wird aber auch versucht, sich mit falschen Vorwürfen von Gewalt und Missbrauch einen taktischen Vorteil zu verschaffen. Einige Interessensgruppen wollen erreichen, dass bereits der Vorwurf von Gewalt und Missbrauch sicher…
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe

Es ist schon erstaunlich, wie in hochstrittigen Fällen meist ein Elternteil selbst die abstrusesten Gründe (er)findet, um eine Lösung zu verhindern. Noch verwunderlicher aber ist es, wenn dies von Fachkräften häufig unkritisch hingenommen wird.
Einfaches hinterfragen der Motivation ist unerlässlich, ebenso wie ein eigener Realitäts-Check. Zu einer Einigung müssen immer beide Eltern beitragen und genau diese Einigungs- und Kompromissbereitschaft sollte auch von beiden Elternteilen eingefordert werden.