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Liebe Leser von hochstrittig.org,
kennen Sie das auch? „Der Kontaktwunsch belastet das Kind“. Diese Aussage ist häufig zu hören. Wir sind in unserem Praxistipp einmal der Frage nachgegangen, was es denn ist, was das Kind belastet. Soviel vorweggenommen, der reine Kontaktwunsch ist es nicht.
Belastend ist vielmehr das Verhalten von Eltern. Auf einen bemerkenswerten – besser erschreckenden – Fall am OLG Celle haben wir im letzten Newsletter bereits hingewiesen. Jetzt haben wir diesem Fall unseren zweiten Faktencheck Anette W. gewidmet. Anette W. ignorierte jegliche gerichtlichen Beschlüsse, verstieß wo es nur ging gegen das Umgangsrecht, provozierte zahlreiche Polizeieinsätze und hat ihre große Tochter seit mittlerweile rund zwei Jahren entführt. Für den MDR ist sie „eine ganz normale Mutter“.
Der MDR berichtete mehrfach über den Fall und scheint dabei die Grundsätze des Journalismus aus dem Blick verloren zu haben. Die Mutter wird unter Ausblendung der Fakten durchgehend als unschuldiges Opfer dargestellt. So hat der MDR es auch in die Beschlüsse des OLG Celle geschafft, da er scheinbar immer sofort hilfreich zur Stelle war, wenn die Mutter wieder eine rechtswidrige Aktion durchführte. Unterstützt wird die Mutter zudem von der feministischen Autorin Christina Mundlos. Sie hat eine Petition für Anette W. gestartet und versucht, mithilfe weiterer Aktivistinnen und unter Verwendung falscher Behauptungen, Druck auf das OLG Celle auszuüben.
Es sind dieselben Protagonistinnen, welche immer wieder eindringlich von „Täter-Opfer-Umkehr“ sprechen, mangelnden Gewaltschutz für Mütter beklagen und die Existenz von Eltern-Kind-Entfremdung hartnäckig leugnen. Um es kurz zu machen, es hat den Anschein, als ob hier eigenes Verhalten auf andere projiziert wird.
Insofern ist dieser Fall ein perfektes Beispiel für hochstrittige Verfahrensführung. Ich werfe der Gegenpartei etwas vor, was sich selbst getan habe oder zu tun beabsichtige. Kommt der (dann berechtigte) Vorwurf von der anderen Seite, wird dies als Versuch dargestellt, die eigene Schuld zu leugnen. Das OLG Celle hat sich hier nicht hinters Licht führen lassen und muss nun mit den öffentlichen Angriffen leben.
Auch wir von hochstrittig.org werden mittlerweile aus ebendiesen Kreisen direkt „angegriffen“. Die ersten Anwaltsschreiben und Klagen liegen mittlerweile vor. Inhaltlich zwar äußerst dünn, aber der erwartbare Versuch, Kritiker mundtot zu machen, anstatt sich mit ihnen und den Fakten auseinander zu setzen. Das Beste, was uns in diesem Zusammenhang passieren kann, ist, dass die Fakten in einem öffentlichen Verfahren geprüft und bestätigt werden. Sollte es tatsächlich zu entsprechenden Verhandlungen kommen, sehen wir diesen gelassen entgegen.
Ähnliche Verleumdungskampagnen gibt es fortwährend auch zum Thema Eltern-Kind-Entfremdung. Zwei neue Blog-Beiträge befassen sich mit diesem Thema. Zum einen haben wir zahlreiche auch internationale Stellungnahmen ins Deutsche übersetzt, die sich zu dem Versuch äußern, Eltern-Kind-Entfremdung auf Ebene der Vereinten Nationen unsichtbar zu machen. Auch hochtrittig.org hat sich zusammen mit Fachkräften und Verbänden aus dem deutschsprachigen Raum in einer Stellungnahme geäußert.
Immer wieder werden auch schwere Vorwürfe der Pädophilie gegen Dr. Richard Gardner erhoben. Auch dies ist nur durch bewusste Falschdarstellung und Zitierung Gardners möglich. Ein Beitrag aus den USA von Dr. Jennifer Harman, den wir ins Deutsche übersetzt haben, klärt hierüber auf.
Für die Praxis wichtig ist vor allem, schnell sein, genau hinschauen und sich nicht vom lautesten Geschrei oder den schlimmsten Vorwürfen beeindrucken zu lassen, sondern auch hinter die Kulissen zu schauen. Welche Fakten gibt es, welche Motivation verfolgt der eine oder der anderen Elternteil mit seinen Handlungen, wo zeigen sich Widersprüche.
Hochstrittigkeit ist eine Form von Kindeswohlgefährdung. Diese Gefährdung kann nur abgewandt werden, wenn sich Entscheidungen auf Fakten stützen. Zur Aufklärung und Verbesserung der Situation werden auch wir weiterhin unseren Teil beitragen. |
